Arnika (Arnica montana)
Synonyme:
Wohlverleih, Bergwohlverleih (der Name Wohlverleih hat nichts mit Wohlergehen zu tun: es ist abgeleitet von einer altdeutschen Form von Wolfstot. Nach altem Glauben sollte das Kraut Wölfe töten), Fallwurz, Engelsblume, Wolfsblume, Nießblum, Kraftwurz, Wundkraut
Arnika wird erst seit dem 18. Jahrhundert häufiger als Arzneimittel benutzt. Die erste Erwähnung in einem Kräuterbuch datiert aus dem Jahre 1673. Arnika wurde eingesetzt innerlich bei rheumatischen Erkrankungen, Lähmungen, Gehirnerschütterungen, Epilepsie und äußerlich bei blauen Flecken infolge Stoß oder Fall. In Nordeuropa wurde Arnika als Niespulver und als Rauchtabak („Tabak der Berge“) verwendet. Häufig wurde Arnika als Abortivum (Mittel zur Abtreibung) benutzt. Seit alters her gilt Arnika als ein magisches Kraut und sollte schützen vor Blitzschlag und dem bösen Treiben der Hexen.
Inhaltsstoffe:
- Sesquiterpenlactone (Bitterstoffe) mit entzündungshemmender Wirkung, gleichzeitig verdauungsfördernd
- Flavonoide (meist gelb gefärbte Pflanzenfarbstoffe, sie wirken häufig harntreibend, vermehren die Absonderung von Gallensäften, sind oft krampflösend und beeinflussen Kreislauf und Blutdruck)
- Ätherisches Öl (mit Thymol [antibakteriell])
- Phenolcarbonsäuren (Chlorogensäure, Cynarin, Kaffeesäure)
- Cumarine
Wirkung:
antiphlogistisch (gegen Entzündungen wirkend)
analgetisch (schmerzstillend)
antiseptisch (unspezifisch gegen Mikroorganismen wirkend)
innerlich:
Die Inhaltsstoffgruppe der Sesquiterpenlactone gilt als toxisch (Erbrechen, Durchfälle sind häufig bei innerem Gebrauch). Aus diesem Grunde wird Arnika nur in stark verdünnten homöopatischen Arzneimitteln für den inneren Gebrauch benutzt. Auf in der Volksmedizin angegebene innere Anwendungen sollte dringend verzichtet werden. Es ist bezeichnend, daß Arnika auf Wiesen von Tieren meist gemieden wird! Lediglich Spülungen der Mund- und Rachenschleimhäute bei Entzündungen können mit dem Tee gefahrlos durchgeführt werden (dazu den Tee etwa 3-5fach verdünnen).
Bitte dann nicht hinunterschlucken!
äußerlich:
Bei Verletzungs- und Unfallfolgen in Form von Umschlägen mit dem Tee oder käuflichen Tinkturen und Salben bei
- Hämatomen (blaue Flecken und Blutergüsse)
- Distorsionen (Verstauchungen, Zerrungen)
- Prellungen
- Quetschungen
- Frakturödemen (Ansammlung wäßriger Flüssigkeiten im Gewebe nach Knochenbrüchen)
- rheumatischen Muskel- und Gelenkbeschwerden
- oberflächliche Venenentzündungen
Volksmedizin:
- innerlich bei Herzleiden (von dieser Anwendung wird dringend abgeraten)
- Krampfaderleiden
- schlecht heilende Wunden
- Zerrungen
- Quetschungen
Arnika darf nicht eingesetzt werden bei bekannter Allergie gegen Korbblütler wie Arnika selbst, Kamille, Ringelblume oder Schafgarbe
Sammelzeit: Juni bis August
Sammelgut: Blütenstände
Da Arnika unter Naturschutz steht und nur in geringen Mengen mit besonderer Erlaubnis gesammelt werden darf, sollte auf getrocknete Arnikablüten aus der Apotheke zurückgegriffen werden oder aber auf fertige Arnika-Tinktur oder Arnika-Salbe
Rezepte:
Teezubereitung:
2g Arnikablüten (ca. 4 Teelöffel) werden mit 100ml kochendem Wasser übergossen. Dann läßt man ca. 15 min ziehen.
Mit dem Aufguß werden Leinen, Zellstoff oder ähnliche Materialien getränkt und als Kompressen oder Umschläge eingesetzt.
Beim Einsatz von Arnika-Tinktur aus der Apotheke wird die vom Apotheker angegebene Menge in Wasser gegeben und dann mit den Materialien wie beim Tee-Aufguß angegeben verfahren. Wird nichts anderes angegeben, verwendet man einen Eßlöffel Tinktur auf ¼ l Wasser.
Die Tinktur nicht unverdünnt anwenden, das könnte zu starken Entzündungen führen.
siehe auch: